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WDR 3 Jazzfest (2017)

Ein Wochenende prallt gefüllt mit Jazz-Musik

Das WDR III-Jazzfest mit der Verleihung des Jazz-Preises 2017 im Theater Gütersloh.

Der WDR hat in Zusammenarbeit mit den Gütersloher Kulturräumen ein abwechslungsreiches Programm mit vielen Überraschungen zusammengestellt. Im Zentrum des Festes stand die Preisverleihung am Freitag abend. Aber auch drumherum wurde viel gute Musik geboten, die durch ein ausgeklügeltes Lichtdesign eindrucksvoll in Szene gesetzt wurde.

  • Donnerstag, 2.2.2017
    Den Auftakt im Theatersaal machte am Donnerstag abend Florian Weber begleitet von seinem Quartett und den 15 Streichern des Dogma Chamber Orchestra unter der Leitung von Mikhail Gurewitsch mit einer Welturaufführung. Er hatte die Komposition "Dogma WDR3 I  VI" eigens für diesen Konzertabend geschrieben. Hier traf Klassik auf Jazz, Komposition auf Improvisation. Stilistisch kann man dieses Werk im Bereich der Minimal Music einordnen, bei der ein musikalisches Grundmuster über längere Zeit wiederholt, aber immer wieder auch durch Hinzufügen von Tönen und Instrumenten leicht verändert wird. Dadurch verdichtet sich die Musik im Verlauf eines Stückes mehr und mehr. Neben auskomponierten Passagen bleibt aber auch immer genügend Raum für Improvisationen. Tosender Applaus des Publikums brachte die Begeisterung des Publikums zum Ausdruck. In einer weiteren Uraufführung stellte Niels Klein seine Komposition "Outbound Songs" mit Unterstützung durch die Big Band des NDR unter seiner Leitung vor. Stellte man sich im letzten Jahrhundert unter dem Label Big Band eher Swing-Musik mit einem walking bass unterlegt vor, war hier Umdenken angesagt: Dieses Werk ist sehr stark durch Elemente der Funkmusik geprägt, an deren Umsetzung der exelente Schlagzeuger Jim Black nicht unschuldig war. Unterstützt wurde Black durch die funkigen Basslinien von Robert Landfermann, der mit einem – eher selten anzutreffenden – 5-saitigen Kontrabass übrigens nicht nur für die NDR-Big Band das Fundament lieferte, sondern auch mit Florian Weber und mit dem Pablo Held Trio und John Scofield zwei weitere Male an diesem Wochenende auf der G�tersloher Bühne stand. Abgerundet wurde das Werk auch durch Improvisationen, die bis in den Bereich von free Jazz mündeten.
  • Freitag, 3.2.2017
    Am Samstag stand die Verleihung des WDR Jazzpreises 2017 im Mittel-punkt des Abends. Der Jazzpreis wurde in diesem Jahr erstmals in fünf Kategorien vergeben und wurde eröffnet mit einer Laudatio der Hörfunkdiretorin des WDR Frau Valerie Weber und der Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport Frau Christina Kampmann. Moderiert wurde die Preisverleihung von Götz Alsmann. Als ersten Preisträger kündigte er in der Sparte Nachwuchs die "hellway2high Big Band" aus Soest an. (Alsmann: "Lassen Sie sich den Namen auf der Zunge zergehen!") Nach drei eher traditionellen Big Band Nummern – nichtsdestotrotz hervorragend interpretiert – schloss eine nicht ganz unbekannte funkige Nummer von Bruno Mars ("Uptown funk") gekonnt arrangiert für Big Band das Programm ab.
    Der Ehrenpreis des WDR Wettbewerbs ging an die Dortmunder Glen-Buschmann-Akademie und die Jazzabteilung der Bonner Musikschule.
    In der Sparte Improvisation ging der Preis an Jürgen Friedrich (Klavier), der sich von seinem Partner Johannes Ludwig am Altsaxophon begleiten und inspirieren ließ. Das spontan improvisierte musikalische Zwiegespräch war so intensiv und spannend! Gern hätte man mehr von den beiden Musikern gehört.
    Aber: The show must go on!
    Der Preisträger in der Sparte Komposition Jens Böckamp führte seine Komposition "Morning Dew" mit Unterstützung der WDR Big Band auf. Daneben umfasste der Vortrag aber noch weitere erstklassige Arrangements, die Böckamp für Big Band geschrieben hat.
    In diesem Jahr kam eine neue Sparte hinzu: Musikkulturen. Der Preis ging an das Transorient Orchestra, das im Dortmunder Jazz Club "domicil" beheimatet ist. Dieses Orchester stellte sich im Rahmen des Hauptprogramms nur mit einer 5-köpfigen Rumpfbesetzung vor als Appetizer für die Spätvorstellung ab 24.00 Uhr, in der dann die volle Besetzung zu sehen und hören war. Dem Transorient Orchestra gelingt es, mit raffinierten Improvisationen und Kompositionen die Musik der westlichen Hemisphere mit der des Orients zu verschmelzen. Die beiden Hauptakteure arbeiten schon seit ca. 30 Jahren an dieser Aufgabe. Ihre selbstbewusste Parole: "Der Orient beginnt im Ruhrgebiet."
  • Samstag, 4.2.2017
    An diesem Abend sollte das Publikum vor Begeisterung wortwörtlich von den Stühlen gerissen werden. Und das schon nach dem zweiten Stück! Vier hochrangige Solisten der Spitzenklasse Michael Wollny am Klavier, Vincent Peirani am Akkordeon, Émile Parisien am Sopransaxophon und der Sänger und Beatboxer Andreas Schaerer trafen hier als Quartett "Out of Land" zu ihrem zweiten gemeinsamen Konzer überhaupt aufeinander. Der Funke sprang über, die Spielfreude und Spontanität übertrug sich auf das Publikum, ihre Energie war im ganzen Saal zu spüren.
    Als zweiter Höhepunkt des Abends gilt natürlich der Auftritt des US-amerikanischen Gitarristen John Scofield. Zunächst spielte Scofield mit dem brillianten Pablo-Held-Trio ein gemeinsames Set, gegen Mitternacht trat er gemeinsam mit der WDR Big Band unter der Leitung von Ansgar Striepens zum Abschluss des WDR3-Jazzfestes auf.

Fazit

Der WDR hat mit diesem Jazzfest wieder einmal bewiesen, dass er seinen Auftrag, (Jazz-) Kultur zu fördern, ernst nimmt. Viele der herausragenden musikalischen Akteure dieses Wochenendes wie Florian Weber und seine Bandkollegen, Niels Klein und Robert Landfermann waren ehemalige oder sind aktuelle Preisträger des WDR-Jazzpreises. So stand dieses Jazzfestüberwiegend im Zeichen der Präsentation von Musikern der jungen Generation. Zum Abschluss versprach der Moderator Götz Bähler dem Publikum eine Fortsetzung des eingeschlagenen Weges: Im nächsten Jahr wird das WDR3-Jazzfest 2018 wiederum am ersten Februarwochenende und erneut im Theater Gütersloh stattfinden. Freuen wir uns darauf!

Übrigens: Wer die Konzerte (noch) einmal sehen und hören möchte, sei auf die folgenden Links verwiesen. Dort sind die Livemitschnitte noch eine Weile zu finden:

Udo Kotulla

Impressionen

Fotos: Ingrid Tölle

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33330 Gütersloh

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